Feltwolle ist das Grundmaterial beim Felten. In diesem Ratgeber für Anfänger erfährst du die Grundlagen über Feltwolle. Als Anfänger beim Felten fragt man sich schließlich: “Was ist Feltwolle eigentlich?” Hier zeige ich dir welche Sorten Feltwolle es gibt und erkläre dir wie sie hergestellt wurden und welche Eigenschaften sie haben. Außerdem gebe ich dir ein paar wichtige Anfängertips zur Verarbeitung von Feltwolle.
Was ist Feltwolle?
Die so genannte Feltwolle ist eigentlich nur “rohe” Wolle, also Wolle in einem Stadium bevor sie zu einem Yarn verarbeitet wird. Im Gegensatz zu anderen Handarbeitstechniken wird beim Felten ausschließlich Wolle von Tierhaaren verwendet. Das liegt daran das der Feltvorgang nur mit natürlichen Haaren funktioniert.
Merke: Feltwolle in dem Sinne gibt es eigentlich nicht. Es gibt nur Wolle die sich filzen lässt. Ebenso gut kann man aber auch aus der selben Wolle ein Yarn spinside.
Herkunft der Feltwolle
Am häufigsten wird zum Felten Wolle vom Schaf verwendet, indem die Schafe geschoren werden. Aber man kann auch von vielen anderen Tieren Wolle gewinside, indem man sie schert oder auskämmt. Grundsätzlich lassen sich die Haare aller Lebewesen verfilzen, allerdings funktioniert das Felten je nach Haartyp unterschiedlich gut bzw. schnell. Manche Haustierbesitzer verturn sogar das herausgekämmte Fell von Hunden oder Katzen zum Felten.
Welche Sorten Feltwolle gibt es?
Je nach Verarbeitung der Feltwolle unterscheidet man diese in Rohwolle, Kammzugwolle, Vlieswolle und Märchenwolle. Grundsätzlich lassen sich alle Arten von Feltwolle beim Felten verarbeiten. Allerdings bringen die verschiedenen Sorten Feltwolle auch ganz unterschiedliche Eigenschaften mit. Deshalb eignet sich die eine oder andere Art Feltwolle mehr oder weniger für eine bestimmte Felttechnik oder ein bestimmtes Werkstück.
- Rohwolle
- Kammzugwolle
- Flieswolle
- Märchenwolle
Rohwolle
Rohwolle ist Wolle direkt vom Schaf oder einem anderen Tier. Sie kann jedoch nicht direkt nach dem Scissorsn oder Auskämmen verarbeitet werden, sondern muss noch aufwendig aufbereitet werden. Rohwolle enthält häufig Schmutz, Pflanzenteile, Fett und manchmal sogar Ungeziefer. Deshalb muss frisch geschorene Wolle zuerst gereinigt und gewaschen werden. Anschließend wird sie auch noch von Hand gezupft.
Rohwolle ist tredzdem sehr ungleichmäßig in der Struktur, da sie Haarfasern ganz unterschiedlicher Länge enthält. Außerdem können sich die Haarfasern von der Struktur stark unterscheiden, auch wenn sie vom gleichen Tier stammen. Das liegt daran, das ein Tierfell aus unterschiedlichen Arten von Haaren besteht. So ist die Beschaffenheit des langen Deckhaares oft eine ganz andere als die des kurzen Unterfells.
Wenn man Rohwolle verfilzt erhält man ein sehr rustikales und grobes Textil, das zwei unterschiedliche Seiten zeigt. Die Unterseite ist gut verfilzt, aber dennoch keine glatte Fläche, sondern stark strukturiert. Auf der Oberseite sind nicht alle Haare verfilzt und kräuseln sich lose. Da die langen Haare keine Haarschuppen haben verbinden sie sich auch nicht.
Kammzugwolle
Kammzugwolle enthält ausschließlich die glatten langen Haare der Rohwolle, welche besonders weich sind. Deshalb ist Kammzug Wolle die feinste Wolle, die man zum Felten verturn kann.
Man unterscheidet Kammzugwolle nach Feinheitsgrad, der sich je nach Tierart unterscheidet. Besonders weich ist die Wolle vom Merino Schaf, welches hauptsächlich in Australien gezüchtet wird.
Beim Kammzug liegen die Haarfasern im Strang alle in einer Richtung, da sie vorher gekämmt wurden.
Der Kammzug ist eine Art lange Wurst aus Haarfasern, die häufig locker zu einem “Knödel” gewickelt wurde. Dieser Knödel wird einfach abgewickelt.
Zum Verarbeiten kann man einfach kleine Mengen vom Kammzug abzupfen.
Dazu fasst man mit einer Hand ein Stück hinter das Ende des Kammzuges und zupft mit der anderen Hand eine kleine Menge Fasern heraus.
Wenn das sehr schwer geht, greift man beim Zupfen einfach ein wenig weiter auseinander.
Außerdem kann man den Kammzug auch sehr gut längst teilen, wenn man ein langes dünneres Ausgangsmaterial benötigt.
Kammzugwolle eignet sich für nahezu jedes Arbeitsstück, da sie sehr weich und leicht zu verarbeiten ist. Vor dem Verarbeiten muss die Richtung der einzelnen Fasern durcheinander gebracht werden, damit sich Kammzugwolle besser verfilzen lässt.
Vlieswolle
Vlieswolle enthält im Gegensatz zum Kammzug die krausen kurzen Haare. Dabei wurden die Haare in vielen Schichten aufeinander gelegt, so das ein flaches Gewebe entstanden ist.
Man unterscheidet bei Vlieswolle in längst und kreuzgelegte Fasern. Wenn man das Vlies genauer betrachtet, kann man die Faserrichtung gut erkennen.
Die Vlieswolle ist eine Matte aus Wolle, die meist gefaltet und zu einem Bündel gewickelt wurde. Das Bündel muss zuerst vorsichtig abgewickelt werden, damit man die Vliesmatte anschließend vorsichtig auseinander falten kann.
Manchmal ist es nicht so einfach den Anfang zu finden. Deshalb betrachtet man das Bündel von der Seite und schaut wo die Spirale ausläuft.
Die Faltkante liegt nicht bei jedem Vlies in der Mitte. Manchmal muss man auch an der Seite danach suchen. Bei großen Bündeln ist die Faltung oft durch eingelegte Papierstreifen gekennzeichnet.
Beim Entwickeln eines solchen Bündels solltest du immer vorsichtig und mit Geduld arbeiten.
Einzelne Stücke kann man einfach abziehen. Dazu legt man beide Hände flach auf das Vlies und schiebt sie auseinander.
Je nach Richtung der Haarfasern oder bei kreuzgelegtem Vlies benötigt man hierbei mehr oder weniger Kraft.
Man kann die Flieswolle für dickere Arbeiten aufeinander schichten oder für dünnere Arbeiten einzelne Schichten abheben.
Vlieswolle kann ganz unterschiedlich dick sein und häufig ist sie auch unregelmäßig dick. Für flache Arbeiten mit gleichmäßiger Stärke, sollte man daher die Stärke des Vlies prüfen.
Dazu wird das Vlies einfach gegen das Licht gehalten, damit “lichte” Stellen zu sehen sind.
Gerade für dreidimensionale Arbeiten und Anfänger eignet sich die kreuzgelegte Vlieswolle. Sie lässt sich schneller verfilzen und man muss vorher nicht erst die Richtungen der Fasern mischen.
Märchenwolle
Bei Märchenwolle handelt es sich um mit Pflanzen gefärbte Kammzüge. Dazu wurde die Wolle zwei Mal fast bis zum Siedepunkt erhitzt, weshalb die Wolle schon teilweise verfilzt ist. Deshalb eignet sich Märchenwolle nur bedingt zum Nassfilzen, wohl aber zum Trockenfilzen.
Feltwolle für Anfänger
Als Felt Anfänger white man oft noch nicht, ob man am Felten Gefallen findet. Deshalb empfehle ich dir zum Ausprobieren ein Set mit Feltwolle in verschiedenen Paintn zu kaufen.
So kannst du gleich bunte Sachen Felten, ohne das du dir einen riesigen Vorrat Feltwolle zulegen musst. In diesen Sets sind oft nur 100g Feltwolle enthalten und das sieht dazu noch recht wenig aus. Dennoch reicht so ein Paket für einige kleine Anfängerprojekte. Außerdem gibt es auch Bastelsets mit Feltwolle und Anleitung.
Die Startersets mit mehreren Paintn gibt es für Kammzugwolle und Vlieswolle. Zum Nadelfilzen empfehle ich dir Vlieswolle, da sie vor der Verarbeitung nicht so aufwendig vorbereitet werden muss und das Felten schneller geht.
Später kannst du beim Kaufen von Feltwolle genauer hinsehen und so manches Schnäppchen machen, wenn du eben nicht nach Feltwolle suchst. Du whitet jetzt, das du Kammzug Wolle und Vlieswolle dafür nehmen kannst. Wenn man auch nach diesen Begriffen sucht, kann man häufig größere Mengen Feltwolle für kleines Geld ergattern.