Amigurumi – Haare anknüpfen

Wie du an deine gehäkelten Amigurumis ganz einfach Haare anknüpfen kannst, zeige ich dir in dieser kostenlosen Anleitung. Mit dieser Technik kannst du ganz einfach kämmbare Haare und ganz unterschiedliche Frisuren für deine Amigurumis herstellen.

Inhalt

Einleitung: Amigurumi – Haare anknüpfen

Damit du Haare anknüpfen kannst, müssen ein paar Voraussetzungen erfüllt sein. Hier erfährst du, an welche Häkelarbeiten du Haare anknüpfen kannst und welches Garn sich dazu eignet.

Wann kann man Haare anknüpfen?

Diese Technik ist recht vielseitig einsetzbar und es müssen nur wenige Voraussetzungen erfüllt sein, damit du an deine Amigurumis Haare anknüpfen kannst.

  • geschlossene gehäkelte Fläche
  • bestenfalls aus Festen Maschen
  • Haare sind fest verbunden
  • nicht geeignet als Spielzeug für kleine Kinder
  • Haare sind kämmbar
  • Untergrund kann durchscheinen

Damit diese Technik funktioniert musst du eine geschlossene gehäkelte Fläche haben, an die du die Haare anknüpfen kannst. Außerdem sollte das Häkelstück bestenfalls aus Festen Maschen bestehen, damit die Haare die Maschen nicht auseinander ziehen.

Die Haare sind nach dem Anknüpfen fest verbunden und dennoch kämmbar, was jedoch von der verwendeten Garnart abhängt. Dennoch sind Amigurumis mit Haaren eher weniger als Spielzeug für sehr kleine Kinder geeignet. Die einzelnen Fäden können sehr leicht abgekaut und verschluckt werden, sowie bei einer gewissen Länge auch um den Hals gewickelt werden.

Außerdem kann es passieren das gerade beim Scheitel der Untergrund unter den Haaren hervor scheint. Das ist zwar in der Natur auch so, wird aber häufig als störend angesehen. Man kann dem entgegen wirken indem man die entsprechende Fläche in Haarfarbe häkelt, eine zweite Haut häkelt und aufnäht oder an entsprechenden Problemstellen mehr Haare anknüpft.

Garn zum Haare anknüpfen

Abhängig vom Garn kann man beim Haare anknüpfen ganz unterschiedliche Effekte erzielen. Dabei spielen insbesondere die Stärke und das Material des Garns eine besondere Rolle.

Mit der Stärke des Garns bestimmst du nicht nur die dicke der einzelnen Haare, sondern auch das Volumen der Frisur. Je dickeres Garn zum Haare anknüpfen verwendet wird, desto voluminöser wird die Frisur. Grundsätzlich wird die Frisur im Verhältnis zum Kopf unnatürlich vulominös, wenn man für die Haare die selbe Garnstärke verwendet wie für das Amigurumi. Aus diesem Grund sollte man für eine Frisur mit normalem Volumen stets ein dünneres Garn verwenden. Man kann mit diesem Effekt natürlich auch spielen und so besondere Frisuren erstellen. Gezwirntes Garn, welches aus mehreren miteinander verdrehten Einzelfäden besteht, kann später noch aufgezogen werden. Damit wird das Haar viel feiner, allerdings entstehen durch den vorherigen Zwirn meist Locken.

Das Material des Garns bestimmt die Beschaffenheit der einzelnen Haare und damit auch der ganzen Frisur. So erhält man mit glattem Garn eher eine glatte Frisur, mit wuscheligem eine wuschlige und mit groben eine grobe Struktur. Außerdem gibt es eine Besonderheit bei synthetischen Garnen mit sehr langen Fasern, eine Eigenschaft die natürliche Garne nicht vorweisen können. Diese Garne lassen sich mit einer Nadelbürste auskämmen und ergeben sehr feines Haar. Dafür ist allerdings nicht jedes Garn geeignet und man sollte den Effekt erst an einem Probestück probieren. Mit Filzwolle, also Garn aus tierischen Fasern lassen sich dagegen sehr gut Afro-Frisuren, Thread-Looks und Rastas herstellen.

Anleitung: Amigurumi – Haare anknüpfen

Bevor wir mit dem Haare anknüpfen beginnen können muss das Amigurumi natürlich fertig gehäkelt und gefüllt sein. Außerdem ist es Hilfreich, wenn bereits alle Teile zusammen gefügt und alle Dekorationen angebracht sind. So kannst du dich leichter orientieren und direkt die Wirkung der Haare beurteilen.

Da diese Technik am häufigsten verwendet wird, um Haare auf den Kopf zu knüpfen, werde ich es dir hier an eben diesem Beispiel zeigen. Beim gezeigten Amigurumi handelt es sich um die Hexe Mechthild aus der Naminja Serie, für die du hier natürlich auch eine Anleitung findest.

Haaransatz abstecken

Als erstes müssen wir uns überlegen wo der Haaransatz verlaufen soll. Das heißt du solltest dir zuerst die Außenlinien abstecken. Dazu kannst du Stecknadeln verwenden. Ich habe hier noch einen Faden mitlaufen lassen, damit du es dir besser vorstellen kannst.

Du beginnst am besten mit einem markanten Punkt, beispielsweise dem Mittelpunkt des Haaransatzes über der Stirn. Anschließend arbeitest du dich symmetrisch in beiden Richtungen um den Kopf. Der Haaransatz sollte schon in etwa stimmen, kann aber später noch leicht angepasst werden.

Fäden vorbereiten

Als nächstes bereiten wir die Fäden für die Haare vor, indem wir sie in der richtigen Länge zuschneiden. Jeder Faden ergibt zwei Haare, muss also doppelt so lang sein, wie gewünscht.

Es wäre natürlich sehr mühsam jedes einzelne Haar zu vermessen und zu zuschneiden, deshalb umgehen wir das mit einem einfachen Trick. Wir suchen uns einfach einen Gegenstand dessen Umfang der entsprechenden Länge entspricht. Um diesen Gegenstand wickeln wir nun das Garn.

Tip: Wenn du das Problem hast keinen Gegenstand mit dem passenden Umfang zu finden hilft ein Griff in die Werkzeugkiste. Bei Rohrzangen und Schraubzwingen kann der Abstand frei eingestellt werden.

Anschließend fahren wir mit einer Schere unter das Bund Fäden und schneiden es auf. Sollte der gewählte Gegenstand keine Kerbe haben, solltest du etwas unterlegen, damit du die Schere leichter unter das Garn schieben kannst. Außerdem solltest du wissen das am Gegenstand durch die Schere kleine Kratzer entstehen können.

Du erhältst einen dicken Strang Haare, den du schneller aufbrauchen wirst als gedacht. Aber das ist nicht schlimm, denn du kannst den Vorgang ja einfach wiederholen.

Haare anknüpfen

Das Haare anknüpfen ist ganz einfach, nimmt aber leider recht viel Zeit in Anspruch. Dennoch ist diese Mühe sehr lohnenswert und eine angenehme Beschäftigung für Nebenbei oder Unterwegs. Als erstes möchte ich dir das Grundprinzip der Technik zeigen, das du später ganz leicht nacharbeiten kannst.

Du beginnst indem du deine Häkelnadel unter einer Masche hindurch schiebst. Das kann waagerecht von rechts oder links und senkrecht von oben oder unten erfolgen. Ich bevorzuge die waagerechte Variante, da sich die Schlaufen so besser an den Kopf ziehen, was insbesondere bei dickerem Garn vorteilhaft ist. Wichtig ist nur das du stets bei einer Variante bleibst, um ein einheitliches Bild zu erhalten.

Anschließend faltest du einen er vorbereiteten Fäden halb und siehst die Mitte mit der Häkelnadel durch die Masche. Du musst dabei besonders darauf achten, das beide Enden gleich lang bleiben. Sobald sich auf der anderen Seite eine ausreichend große Schlaufe gebildet hat, ziehst du die Enden des Fadens durch diese hindurch.

Es ist ein sehr einfacher Schlingknoten entstanden, den du nur noch fest ziehen musst.

Ziehe dazu an den Fadenenden, bis die Schlaufe dicht an den Maschen anliegt.

Es sind zwei Haare entstanden, die fest mit den Maschen verbunden sind. Wenn du einmal in die Situation kommen solltest ein angeknüpftes Haar wieder entfernen zu müssen, wirst du sehen wie mühsam das ist. Sofern du gut aufgepasst hast, sollten beide Haare in etwa die selbe Länge haben.

Nachdem du nun das Grundprinzip zum Haare anknüpfen verstanden hast, kannst du damit beginnen Haare an dein Amigurumi zu knüpfen.

Damit das Haare anknüpfen nicht in einem Durcheinander endet solltest du möglichst systematisch vorgehen. Du beginnst damit die Haare entlang des Ansatzes anzuknüpfen.

Anschließend kannst du alle Markierungen entfernen und die innere Fläche zu füllen.

Dabei ist es hilfreich mit den untersten Haaren am Hinterkopf zu beginnen.

Du arbeitest dich einfach nach vorn und dann nach oben.

Es gibt auch die Möglicheit nur die für eine bestimmte Frisur nötigen Haare anzuknüpfen. So kann man beispielsweise nur den Ansatz anknüpfen und die Haare anschließend zu einem Dutt oder Zopf binden. Ebenso kann man nur den Ansatz und den Scheitel knüpfen und die Haare anschließend am Hinterkopf zusammen binden. Genauso könnte man die Haare die später von einem Hut versteckt wären einfach auslassen.Dann ist dein Amigurumi jedoch nicht kämmbar und du kannst die Frisur nicht einfach später noch verändern. Eben aus diesen Gründen gehörn diese Varianten nicht zu meinen bevorzugten.

Amigurumi frisieren

Als nächstes kannst du dein Amigurumi einfach frisieren. Dafür eignen sich Kämme und Bürsten mit groben Zinken besonders gut.

Für manche Frisur wird es nötig sein die Haare noch etwas zu schneiden. Auch hier solltest du sehr überlegt und systematisch vorgehen, denn ein fehlerhafter Haarschnitt kann nicht so einfach wieder korrigiert werden.

Scheitel verdichten

Insbesondere bei Frisuren mit Scheitel kann es passieren, das dieser besonders unschön aussieht. Das liegt einfach daran das man die Haare einfach nicht so dicht knüpfen kann wie in der Natur. Um das zu Umgehen kann man die Kopfhaut an den entsprechenden Stellen in Haarfarbe gestalten. Ebenso kann man den Scheitel versetzt im Zick Zack legen, um die Kopfhaut besser mit Haaren zu bedecken.

Eine andere Möglichkeit besteht darin entlang des Scheitels ein paar mehr Haare anzuknüpfen. Damit wird der Scheitel nicht ganz unsichtbar, aber doch sehenswerter. Nachdem ich hier die Haare waagerecht angeknüpft hatte, habe ich einfach rechts und links entlang des Scheitels auch noch senkrecht Haare angeknüpft.

Ich hoffe es hat dir Spaß gemacht!

Hast du schon die Fotos vom Ribbelmonster bei Instagam entdeckt?


3 Antworten zu “Amigurumi – Haare anknüpfen”

    • Hallo Kristina, danke dir. Ich muss mal noch in den alten Anleitungen das Tutorial verlinken. Danke für das Erinner-Mich. 😉 Viel Spaß mit dem Weihnachtswichtel! LG

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